BIRELI LAGRENE & JACO PASTORIUS
Stuttgart Aria
Bireli Lagrene electric guitar, background vocal
Jaco Pastorius Fender 86 electric bass, acoustic piano, vocal
Vladislav Sendecki keyboards, synthesizers
Jan Jankeje synthesizer bass on "Teresa" and "The Days of Wine and Roses" background vocal
Peter Lübke drums
Serge Bringolf percussion, background vocal
American Boy
Donna Lee
Stuttgart Aria I
Jaco Reggae
The Chicken
Teresa
Stuttgart Aria II
The Days of Wine and Roses
Total time: 54.30
Jaco Pastorius will always be alive because of his incredible
music which he has left us. On the occasion of the 10th return of his
passing jazzpoint records,
Weinsberg,Germany, will reissue 4 of his out standing CDs, including his
unique solo-recording. We are certain not only to the delight of
bassists!
"Daß diese beiden sich irgendwann finden würden", behauptete ein
befreundeter Musiker (weder Bassist noch Gitarrist, sondern
Schlagzeuger), " war mir klar". Die Rede von Bireli Lagrene und Jaco Pastorius und mir war das überhaupt nicht klar. Der eine, Bireli Lagrene,
ist das Gitarrenwunder aus dem Elsass; als zwölfjähriger Zigeunerbub
heimste er bereits in Strassburg seinen ersten Musikpreis ein und kam
zum Jazz eigentlich direkt in den Fußstapfen von Django Reinhardt. Der
andere, Jaco Pastorius, betont zwar scherzhaft, daß er noch vor
300 Jahren seine Vorfahren im Elsass gehabt hätte, steht aber ansonsten
schlechthin für Innovation am E-Bass und ging vom Jazz den direkten Weg
zum "man for all seasons", an dem Stilarten gewachsen sind - und nicht
umgekehrt. Fünf LPs von Weather Report, vier von Joni Mitchell und
zahlreiche andere Projekte wie Word of Mouth tragen die unverkennbare
Handschrift von John Francis Pastorius III.
Lagrene und Pastorius: Das war mir zunächst gar nicht klar. Und dann Stuttgart Aria:
In Begleitung von Keyboards, Drums und Percussion entfalten die beiden
eine stilistische Wendigkeit und ein Vergnügen, dass man sie am liebsten
nicht mhr getrennt hören möchte. Bisweilen rotzig-rockig, dann wieder -
allerdings mit distanzierter Ironie - klassisch-jazzig, ein lockerer
Reggae (Jaco Reggae) und herrliche Balladen fügen sich ganz selbstverständlich zu einem wunderbaren Ganzen. Charlie Parkers Donna Lee
wird in rasend schnellem Unisonospiel zur aberwitzigen Furie und Bireli
Lagrenes E-Gitarrensoli erinnern in ihrer unbeschwerten Melodik an die
besseren Zeiten von George Benson. Um so erstaunlicher ist es - man
sollte sich das wirklich vor Ohren führen - dass Bireli Lagrene
wenig später eine Jazz-LP mit Larry Coryell und Miroslav Vitous
aufgenommen hat, auf der der Zwanzigjährige um Jahre reifer scheint. Was
auf Stuttgart Aria ungestüm und mitunter wildwütig sich gebärdet
und dabei ungeheure Kräfte entfaltet, ist auf dem Album im souveränen
Saiten-Trio gekonnt, brillant und fast abgebrüht lässig. Auch hier
werden Kräfte frei, entsteht der Eindruck, Birelis Saiten seien stets
auf's Äußerste gespannt.
Beide Seiten des jungen Gitarristen überzeugen, wirken authentisch
und mühelos unverkrampft. Dabei ist sein Erfolgsrezept ganz einfach:
"Ich greife mir mein Instrument und spiele einfach los." Er ist
furchtbar. Furchtbar gut.
(Nadja Mayer/MusikMagazin Fachblatt 12/1986)
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